Zunächst Dank an den Gemeindeverwaltungsverband für die Erstellung des Haushaltsplanes. Die einzelnen Punkte wurden bereits ausführlich in der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschuss im letzten Dezember vorbesprochen und auch Änderungen eingearbeitet, die die Genehmigungsfähigkeit des Haushalts sicherstellen sollen. Herr Fischer hat uns Gemeinderäten hier mit viel Wissen und Geduld die offenen Fragen beantworten können.

Nachdem die Coronakrise nun endlich nicht mehr unseren Haushalt beeinflusst ist es nun die aktuelle Weltlage, die uns als finanzschwacher Gemeinde, mit der Unsicherheit ständig steigender Kosten eine seriöse Haushaltsplanung fast unmöglich macht.

Nach den Ergebnissen der Vorberatungen sind wir nun im der Lage, einen Zahlungsmittelüberschuss in Höhe von fast 100.000 € zu erwirtschaften, der für Investitionen verwendet werden kann.

Das Investitionsvolumen liegt im laufenden Jahr bei ca. 2,5 Mio €, was nach Abzug aller Zuschüsse und Zuweisungen noch eine Darlehensaufnahme von 800.000 € und eine Verringerung der Liquidität im Umfang von ca. 460.000 € erforderlich macht.

Im laufenden Jahr wird unser Projekt der Breitbandversorgung, was bereits im vergangenen Jahr begonnen wurde, weiter umgesetzt werden zur Versorgung des gesamten Ortes mit schnellen Internet.

Die Sanierungsarbeiten an der Lüftungsanlage der Sporthalle mussten ins laufende Jahr geschoben werden Die Kosten in Höhe von ca. 230.000 € wurden erneut veranschlagt. Die Arbeiten sollen möglichst in den Ferien durchgeführt werden um den Trainingsbetrieb möglichst wenig zu beeinträchtigen.

Unsere größten Baustellen sind die Straßen mit Kanälen für Wasser und Abwasser. So sind im laufenden Haushalt für Kanalsanierungen ca. 1,2 Mio Euro vorgesehen.

Die Aussichten für die kommenden Jahre sehen für Wilhelmsfeld alles andere als rosig aus. Auf Dauer können wir nicht einen Haushaltsausgleich durch Kreditaufnahmen und die Verringerung der Liquidität erreichen. Als erster Schritt wurde auf Anregung des Gemeinderats eine Strukturkommission gebildet, die alle Ausgaben- und Einnahmepositionen des Haushalts auf mögliche Einsparpotenziale und Einnahmeverbesserungsmöglichkeiten untersucht.

Aber hier kann ich meine Anmerkungen aus dem Vorjahr nur nochmals wiederholen:

Wilhelmsfeld hat ein Einnahmeproblem und kein Ausgabenproblem. Das bedeutet, dass unsere Haupteinnahmequellen zu weit über 50% aus nicht beeinflussbaren Töpfen wie Einkommensteueranteilen oder Schlüsselzuweisungen bestehen Diese sind direkt an unsere Einwohnerzahl gekoppelt.

Parallel dazu haben wir im Vergleich zu anderen Gemeinden, keine weiteren signifikanten Einnahmepositionen im Haushalt.

Wir müssen weiter versuchen, die Verbesserung der Einnahmesituation vorrangig über eine Steigerung der Einwohnerzahl zu erreichen. Das setzt voraus, dass Wilhelmsfeld ein attraktiver Wohnort ist und bleibt.

Der GVV hat uns einen ausgeglichenen Haushalt vorgelegt. Hierfür nochmals vielen Dank!

Im Namen der BGW

Michael Gärtner